In Erinnerung an Ursula „Ulla“ Benz (1939-2021)

Unsere Ulla, Ursula Benz, ist im Zeitraum von Freitag, den 9.April bis Sonntag 11. April in ihrer Wohnung gestoben. Sie wurde. am 18.November 1939 in Berlin geboren. Als die rote Armee Berlin einnehmen konnte, wurde sie sechs Jahre alt. Wie viele andere Kinder in der Zeit musste Ulla mit dafür sorgen, dass ihre Familie etwas zu Essen und zu Heizen hatte. Und sie hatte wie viele andere Kinder in der Zeit gelernt, aus wenig viel zu machen.

Ulla hat den Frauentag im Wohnungslosentreffpunkt in der Almstadtstraße 50 von Unter Druck –Kultur von der Straße e.V. 2003/04 übernommen. Eine Zeit, als wir ganz ganz wenig Geld für den Wohnungslosentreffpunkt erhielten und sozialkulturelle Gruppenaktivitäten wie der Frauentag ganz ohne Geld auskommen mussten. Ulla hatte als Kind gelernt, aus ganz wenig viel zu machen und hatte den Frauentag gerettet. Erst in diesem Jahr hat sich ein kleines Team gefunden, das das Angebot für die Frauen weiterführt.

Unsere Ulla war eine wichtige Stütze der Theatergruppe. Mit ihrem Engagement hat sie ganz wesentlich dafür gesorgt, dass sich nach dem Umzug von Mitte nach Wedding eine neue Theatertruppe gegründet hat. Sie hatte zwei Menschen mitgenommen, die vom Theater profitieren sollten. Martina nimmt in der Regel eine oder mehrere Puppen mit, mit denen sie spricht. Martina wurde deshalb angemacht: „Lass den Quatsch!“ Wir hatten aus der Almstadtstraße einen ledernen Ohrensessel mitgenommen und miteinander improvisiert und so eine Szene amüsante entwickelt. Und Tommy. Tommy war alkoholkrank und hatte einen Sprachfehler. Und weil die Gefahr bestand, dass er abspringt, ist Ulla zu den Proben gekommen und hat mitgemacht. Tommy hat mit seinen Einfällen die Stücke der ersten Jahre mit geprägt. Tommy hatte dann richtige Dummheiten gemacht, falsche Freunde, Rückfall Er erlitt einen Schlaganfall, der zu spät erkannt wurde. Krankenhaus, Seniorenheim. Ulla hat versucht, ihn so gut wie möglich zu unterstützen. Er war auf dem Weg der Besserung, doch es half alles nichts. Das Heim hielt es nicht nötig, die Bekannten vom Tod und Beerdigung zu informieren. Ulla hat das schwer getroffen, hat aber weiter gemacht und dabei Kraft geschöpft.

Ulla wurde in ihren letzten Lebensjahren immer stärker von Krankheiten gezeichnet.

Aber Ulla hat Spuren hinterlassen. Sie ist an vielen Stellen bekannt. Der Tod unserer Ulla hat viele Menschen betroffen gemacht.

Wir werden uns dankbar an sie erinnern.

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