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Die Theatergruppe von Unter Druck ist offen für Theaterprojekte externer Absolventen der Theaterpädagogik und Menschen, die Ideen mit einer Theatergruppe umsetzen wollen
Das gemeinsame Spiel auf der Bühne wie die dazugehörende gemeinsame Arbeit auf den Proben integrieren Menschen, die die Gesellschaft an den Rand geworfen hat, ein Stück in die Gemeinschaft ein.
Theater stellt an wohnungslosen Menschen wegen der notwendigen Disziplin auf den Proben hohe Anforderungen.
Ist aber diese Hürde überwunden, dann überwiegen Spaß und Freude am gemeinsamen Spiel.
Autor: Jan Markowsky
Der Theater Chef Bernhard Wind (Pseudonym) hatte für eine Theaterproduktion für jeden seiner 15 Schauspieler 15 Obdachlose gesucht, die bereit waren an einer Theaterproduktion mitzuwirken. „Die Obdachlosen GmbH & Co KG“ präsentierte, habe ich mir sagen lassen, im Juni 1991 die Produktion „der Untergang“.
Die Obdachlosen standen danach vor dem Nichts. Sie wollten weiter machen. Ganz viele Ideen wurden genannt. Erwähnt wurde „Kulturkaufhaus“. Am Ende vieler lange Debatten wurde beschlossen einen Verein zu gründen. Da die Obdachlosen sich unter Druck fühlten, wurde der Verein „Unter Druck – Kultur von der Straße“ genannt. Der Eintrag ins Vereinsregister war im September 1992.
Die Senatsverwaltung für Soziales wurde belagert, um Mittel für die Einrichtung eines Tagestreffpunkts zu erkämpfen. Einem Vorstand wurde geraten es in einem besetzten Haus in der Brunnenstraße zu bewerben. In der Remise Brunnenstraße 7 wurde der erste Treffpunkt für Wohnungslose eingerichtet. In den Zuwendungen war das Honorar für Theaterpädagogen enthalten. Das meiste Aufsehen sorgte „Für drei Groschen Oper“.
Die Theatergruppe hat zwei Umbrüche überstanden. Bis März 2003 war in der Zuwendung des Bezirkes Mitte das Honorar für die Theaterpädagogen enthalten. Ab April hatte die Truppe aus eigenem Antrieb weitergemacht. Noch einschneidender war die Kündigung der Räume in der Nähe der Volksbühne und der Umzug des sozialkulturellen Treffpunkts für Wohnungslose in dem Ortsteil Wedding gewesen. Von der alten Truppe hatte nur ein Mitglied der Truppe den Umzug mitgemacht.
Das im Wedding eine neue Theatergruppe gebildet werden konnte, haben wir wesentlich unserer Ulla zu verdanken. Zuerst stellte sie Martina vor. Martina kommunizierte mit Handpuppen. Das wurde von den anderen Frauen in Suppenküchen und Wohnungslosen Tagesstätten nicht geduldet. Martina wurde deshalb angemacht: „Lass den Quatsch!“. Mit Martina wurde improvisiert und aus der Improvisation entstand eine Szene. Kurze Zeit später brachte Ulla Thommy mit. Tommy war alkoholkrank und hatte einen Sprachfehler und weil die Gefahr bestand, dass er abspringt, ist Ulla zu den Proben gekommen und hat mitgemacht. Ulla mit ihrer Umsicht und Thommy mit seiner Spielfreude waren wichtige Stützen in der Truppe. Thommy ist 2011 in einem Seniorenheim gestorben. Ulla ist im Frühjahr 2021 tot in Ihrer Wohnung gefunden worden.
Oudenarder Straße 26 13347 Berlin
