CZENTRIFUGA

Was ist die Czentrifuga?

Schwer zu sagen. Jedenfalls kein Lebensmittelkonsumtempel.
Ganz im Gegenteil dazu ist sie ein Ort des kreativen Schaffens. Zentral ist sie eine Siebdruckwerkstatt. Aber eben auch eine Designwerkstatt, ein Tonstudio, ein Veranstaltungsort, ein mobiler Workshop und Sound System, ein digitaler Arbeitsplatz. Ebenso richtig ist die Bezeichnung Künstlerkollektiv.

 

Seit 2001 versuchen verschiedene Künstler diesen Ort als einen offenen Raum für interessierte Kulturschaffende am Leben zu erhalten. Und zwar ohne Abhängigkeiten von außen. Was nicht heisst, dass Spenden ausgeschlagen werden, aber regelmäßige Unterstützung sieht die Czentrifuga keine. Also wird produziert und im KIOSK verkauft. Oder Aufträge erledigt. Oder gemeinsam mit den „Kunden“ gearbeitet, was zum einen dazu führt, dass diese ihr Projekt kostengünstig realisieren können, und darüber hinaus auch noch die Grundzüge des Handwerks erlernen.

CZENTRIFUGA Eingang

Offiziell ist die Czentrifuga ein Zweckbetrieb (keine Firma) des gemeinnützigen Vereines „Unter Druck – Kultur von der Strasse e.V.“, ein Obdachlosenverein, der vorwiegend die kulturelle Betätigung ihres Klientels als zentrales Anliegen sieht.
Die Czentrifuga beschränkt sich allerdings mit ihrem offenen Angebot nicht nur auf die Zielgruppe der Obdachlosen. Es soll viel mehr durch einen Mix an unterschiedlichsten Nutzern eine größtmögliche Vielfalt und inspirierende Atmosphäre entstehen.
Idealerweise sollte das Angebot der Czentrifuga nicht nur genutzt werden, sondern dem Projekt auch etwas gegeben werden. Wer sich verantwortlich engagieren möchte, kann dies tun. Etwa durch Einbringen neuer Ideen, Umsetzung dieser in Form eines eigenen Projektes, oder auch durch Kooperation von außen. So ist in den letzten 5 Jahren ein riesiges Netzwerk entstanden, aus der die Czentrifuga ihre Ressourcen für ihre Projekte bezieht.

Ein kleiner Querschnitt daraus:

Teilnahme am Karneval der Kulturen, Arbeiten am Schlossplatz (Schlossfreiheit), Produktion auf der Stubnitz (www.stubnitz.com), Kooperation mit Künstlern der ehemaligen Solidarnosc-Werft in Danzig (www.foto.obin.org), Arbeiten und Ausstellungen in Bern und Zürich sowie zahlreiche Produktionen mit befreundeten Galeristen in Berlin, diverse hauseigene Magazinproduktionen.

Die Czentrifuga ist nicht perfekt

(ausser bei Auftragsarbeiten versteht sich).
Menschen machen sie aus. Oberstes Prinzip für die Zusammenarbeit mit der Czentrifuga ist deshalb auch Sympathie. Zu Menschen und deren Ideen. Sofern diese vorhanden ist, kann durch gemeinsame Anstrengung das angestrebte Ziel erreicht werden.

Was produziert die Czentrifuga?

Textilien im eigenen Design
Drucksachen aller Art – Poster, Kunstdrucke auf allen erdenklichen Materialien, Textilien, Magazine, Bücher, Cover-Art, Aufkleber, Accessoires
Tonträger – LPs, CDs, Tapes

Was braucht die czentrifuga?

finanzielle Unterstützung.
Nicht, damit sich die engagierten Mitarbeiter bereichern können, sondern einfach deshalb, weil 400 qm Räume eben Geld kosten. Und auch das nötige Material.

Aber wovon leben denn die vor Ort tätigen Mitarbeiter, wird man sich nun fragen. Ja, gute Frage. Zum Teil von den eigenen Verkäufen (nicht nur in der Czentrifuga, im günstigsten Fall auch in anderen Galerien). Zum Teil aber auch von Hartz-IV. Öffentliche Fördermittel sind in Berlin ja ein Wunschtraum, wo energisch die Ehrenamtlichkeit gefordert wird.
Eine Förderung wäre durchaus angebracht, wird in der Czentrifuga ja nicht nur das Siebdruckhandwerk vermittelt, sondern genauso Ausbildung sowie Praktikum absolviert. Und in der Czentrifuga, seit einem Jahren am Mariannenplatz, passiert letztlich auch Stadtteilarbeit (vorwiegend im Bereich der Jugendarbeit).

 

Warum unterstützt der Trägerverein nicht die czentrifuga? Wenn er das könnte, würde er das tun. So aber wird die jährliche Förderung des soziokulturellen Vereines sukzessive auf ein dermaßen bescheidenes Level heruntergeschraubt, welches die Mitarbeiter eigentlich, verglichen mit anderen Städten, längst zur Schließung desselben veranlassen müsste. Aber aufgeben tut man höchstens einen Brief. Dafür steht zuviel auf dem Spiel. Die Existenz, die Leidenschaft, das Herzblut.

Genug geredet...

Bilder sagen mehr als tausend Worte

CZENTRIFUGA

Markgrafendamm 24c
10245 Berlin

S-Bahnhof:     Ostkreuz

Wir haben deine Nachricht erhalten

Wir haben deine Nachricht erhalten

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner